Neubau Wohn- und Geschäftshaus Sagibach - Langenthal

Informationen

Neubau Wohn- und Geschäftshaus Sagibach - Langenthal

Direktauftrag, Projektierung – Ausführung – Bauleitung

2013 – 2014
 

Der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses am Sagibach aus dem Jahr 2016 hat eine lange Vorgeschichte. Bereits Mitte der 90-er Jahre entschied der damalige Gemeinderat von Langenthal auf Anregung von Fritz Egli, damals als junger Architekt neu Berater in der Bau- und Planungskommission der Stadt Langenthal, das geplante Parkhaus Sagibach um 90 Grad zu drehen und so die künftige Erschliessung des gesamten Markthallenareales wieder sicherzustellen. Ein weiterer Baustein der damaligen städtebaulichen Studie von Markus Lüscher und Fritz Egli war die Ausscheidung eines Baufeldes anstelle der ehemaligen Sägerei am Sagibach mit dem Ziel, den Strassenraum der Farbgasse wieder im ursprünglichen Sinn zu definieren. Das Baufeld wurde im Rahmen der Anpassung der Ueberbauungsordnung Marktgasse rechtlich verankert. Diese Festlegung vor mehr als 20 Jahren bildet den Grundstein des heutigen Neubaus. 
 

Geblieben von der ehemaligen Sägerei war einzig das alte Wasserrad, das, seiner Funktion enthoben, im freien Feld vor sich hindrehte und zunehmend durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach einer umfassenden Restauration durch die Stadt galt es, das Wasserrad zu erhalten und künftig besser zu schützen. Diese Ausgangslage hat uns zum Bau des Gebäudes in seiner heutigen Form inspiriert.
 

Das Wohn- und Geschäftshaus Sagibach entspricht in vielerlei Hinsicht der Morphologie des historischen Ortskerns. Bauten am und über dem Wasser haben in Langenthal ebenso Tradition wie der Schutz vor dem Hochwasser durch erhöhte Vorzonen. Typisch für Langenthal ist auch die Nutzungsdurchmischung, unten wird gearbeitet, oben gewohnt. So ist am Standort einer ehemaligen Sägerei ein zeitgemässes Gebäude entstanden, das sich nahtlos in das Stadtgefüge einordnet. Dank einem veritablen statischen Kraftakt konnte das noch vorhandene alte Wasserrad erhalten und in den Neubau integriert werden. Der Niveausprung von Ober- und Unterwasser des Sagibaches, gewissermassen die Topografie des Ortes, wird genutzt, um Tageslicht in die Räume im Untergeschoss einfliessen zu lassen. Über der transparenten rundumlaufenden Glasfassade des Erdgeschosses kragt ein massiver zweigeschossiger Baukörper über den Sagibach hinweg, ein dialektisches Spiel zwischen leicht und schwer. 
 

Obschon das Gebäude grösser und höher ist als die angrenzenden historischen Bauten, fügt es sich dennoch zwanglos in die Bebauungsstruktur ein. Die Fassaden sind differenziert gestaltet bis hin zu jeder einzelnen Fensteröffnung. Dieser Reichtum an Gestaltung trägt wesentlich zur Integration des Bauwerkes in das Stadtbild von Langenthal bei.

Zoom: 507.jpg
Zoom: 503.jpg
Zoom: 514.jpg
Zoom: 511.jpg
Zoom: 508.jpg
Zoom: 513.jpg
Zoom: 517.jpg
Zoom: 542.jpg
Zoom: 545.jpg
Zoom: 556.jpg
Zoom: 561.jpg
Zoom: 562.jpg
Zoom: 563.jpg

Weitere Objekte

Informationen