Wettbewerb Privatklinik - Meiringen

Die Privatklinik Meiringen liegt eingebettet zwischen Berg und Tal auf dem Gelände der ehemaligen Hotels Des Alpes und Reichenbach. Ein Luftbild von 1927 gibt Aufschluss über den teilweise noch heute spürbaren Ausdruck der parkartigen Anlage: Baumreihen, geschwungene und von Hecken begleitete Strassen mit Landschaftspark-Charakter. In dieses Strassennetz integriert sind Baumgruppen, Rasenflächen, Obstgärten, landwirtschaftlich genutzte Flächen und die Klinikbauten, allen voran der höher situierte Hauptbau. Wie selbstverständlich reagiert die Anlage auf die angrenzenden Räume. Grossbäume vermitteln mit dem bewaldeten Berg im Süden, eine geschwungene Gemeindestrasse begrenzt die Talebene im Norden.
 

Mit der Erweiterung der Privatklinik soll den historischen Begebenheiten wieder Rechnung getragen werden. Der Neubau erfordert eine Umlegung der Gemeindestrasse, deren Form sich an der alten Strassenführung von 1927 orientiert. Die Stellung des Neubaus schafft - zusammen mit den Bestandesbauten - eine Raumklammer, deren Fokus auf dem Hauptbau liegt. Die Blickbeziehungen zwischen den Bauten werden aufrechterhalten und halten die Anlage zusammen.  Versiegelte Flächen im Innern der Anlage werden zu Gunsten von Grünflächen reduziert. Es entstehen neue und gestärkte Baumgruppen, die den Parkcharakter stützen. Die Strassenführung wird so optimiert, dass beim Empfangs- und beim Stationsgebäude ein attraktiver Parkteil entsteht, wobei das Wendemanöver des Busverkehrs gewährleistet bleibt. Die grosszügige Parkanlage funktioniert zum einen als Erholungsraum für die Klinik, zum andern aber auch als Ort der Öffentlichkeit. Ein verdichtetes Wegenetz, Teiche, Blumenrabatten und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Flanieren ein. Direkt an die Gebäude angrenzende Flächen können als Aussenbereiche für Stationen verschiedener Interventionsstufen genutzt werden. Die Parkplätze westlich des Reichenbachhauses werden neu organisiert, sodass auch die Zimmer mit Westorientierung einen attraktiven Aussenbezug erhalten. Die Eingänge des Neubaus erhalten Ambulanzparkplätze (nord-west), sowie Fahrrad- und Kurzzeitparkplätze (nord-ost). Die Parkieranlage beim Tennisplatz wird an die Aareschluchtstrasse verlegt und in die Anlage im Westen und Norden integriert, die Anzahl Parkplätze bleibt gleich hoch. Nur Kurzzeitparkplätze und die Car- und Bushaltestelle bleiben beim Hauptzugang.
 

Als Vision für eine erneute Klinikerweiterung wird im Parkinnern eine Strassenschleife mit Einbahnregime vorgesehen. Der Buswendeplatz entfällt und der Strassenquerschnitt kann reduziert werden. Ein allfälliger Einstellhallenbau führt zu einer weiteren Reduktion der Parkplätze und somit zur Stärkung der Parklandschaft und des Erholungsraums.