Die Oberstufe in Herzogenbuchsee platzte aus allen Nähten. Es bestand dringender Bedarf nach zusätzlichem Schulraum, das Sekretariat, Schulleiterbüro, Sitzungszimmer und Lehreraufenthaltsbereiche. Die Schulanlage Senta Simon-Strasse wurde in den Jahren 1954-56 errichtet und gilt als wichtiger Zeitzeuge. Durch verschiedene Erweiterungen in den vergangenen Jahren ist das ursprüngliche Konzept der Anlage gemäss dem Beschrieb der kantonalen Denkmalpflege nicht mehr in allen Teilen klar ablesbar. Die Anlage ist aber immer noch im Inventar als erhaltenswertes K-Objekt aufgeführt.
Die Aufgabe bestand nun darin, in diesem Kontext am vorgegebenen Standort einen Ergänzungsbau zu planen, der in kurzer Zeit realisierbar ist. Bis im Sommer 2023 mussten die Räume bezugsbereit sein. So wurde das gesamte Projekt ab Auftragserteilung mittels Planerwahlverfahren per Dez. 2021 bis Bauvollendung per Juli 2023 in hoher Termin- & Kosteneffizienz abgewickelt.
Das Projekt in der vorliegenden Form wurde der kantonalen Denkmalpflege im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens zur Begutachtung vorgelegt und von dieser Fachstelle wie folgt gewürdigt: „Mit der geplanten Schulraumerweiterung werden sämtliche baulichen Massnahmen in einem Ersatzneubau auf dem bestehenden Velokeller konzentriert, welcher den Zwischentrakt von 1954-56 mit Schulleiterbüro, Sekretariat, Lehrerzimmer ersetzt. Dieser Teilabbruch des Zwischentraktes ist aus denkmalpflegerischer Sicht vertretbar, da mit dieser Massnahme der Hauptbaukörper sowie die zugehörigen Aussenflächen der Schulanlage uneingeschränkt erhalten werden können. Zudem übernehmen die feingliedrigen Fassaden in Holzbauweise die Formensprache des Bestandes mit den klar gegliederten Betonrasterfassaden sowie den unverputzten Kalksandstein-Ausfachungen und integrieren damit den Neubaukörper im denkmalrelevanten Kontext.“
Die angesprochenen einfachen, klaren Strukturen entsprechen nicht nur dem Bestand, sondern erlauben es auch gerade durch die Holzbauweise, das Gebäude mit einem hohen Vorfertigungsgrad in kurzer Zeit im vorgesehenen Kostenrahmen zu realisieren.
Fotografie:
Damian Poffet - Bern
Marc Gammenthaler - Langenthal